Nicht alle Wünsche gingen in Erfüllung
Tropische Temperaturen und kein Fleckchen Schatten waren das Markenzeichen bei den deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften der A- und B-Jugend, die über 2000 Teilnehmer an die Ostsee lockte. Aus unserer Trainingsgruppe hatten in diesem Jahr die beiden im ersten B-Jugendjahr stehenden Rebecca Zimmer und Dominik Maaß die Qualifikations-Normen erfüllt und konnten somit ihr DM-Debüt geben.
Sichtlich nervös ging zunächst Dominik Maaß im Hammerwerfen an den Start. 48,94m im ersten, ungültig im zweiten und 53,97m im dritten Versuch reichten schließlich für den Endkampf der letzten acht Werfer (7.Platz). Fazit: Kein schlechtes Ergebnis für die erste DM-Teilnahme, aber bei weitem nicht das, was der junge Werfer könnte. Als letztjähriger deutscher Schüler-Cup-Sieger (60,04m mit dem 4kg-Hammer) waren für dieses Jahr 60m mit dem 5kg-Hammer und eben ein Endkampfplatz bei der DM keineswegs zu hohe und realistische Ziele. Endkampfplatz erreicht - Jahresbestleistung 57,35m ...
Auch die jüngeren Jahrgänge streben nach. So konnte Dominik bei den bayerischen Titelkämpfen den Schüler Pius Ueth (Hindelang) nur hauchdünn und knapp besiegen und musste in Rostock den ebenfals noch der Schülerklasse angehörenden Marc Okun (Leichlingen/55,76m) an sich vorbeiziehen lassen. Dominik muss spätestens im Oktober klar sein, dass Leistungssteigerungen und -steuerungen zum Saisonhöhepunkt zwar planbar und machbar sind, wenn ordentlich trainiert wird, dass der Trainer als Fachmann in dieser Disziplin zwar Hilfestellung geben kann, aber kein gelernter Zauberer ist... Alle seiner Mitkonkurrenten trainieren mehr und vor allem regelmäßiger! Nur, wenn diese Tatsache freiwillig verinnerlicht wird, kann es im nächsten Jahr eventuell mit einem Medaillenplatz klappen.
Ganz anders sieht die Sache bei Diskuswerferin Rebecca Zimmer aus. Auch Rebecca hatte einen Teil ihres Jahresziels (Steigerung auf 40m und ebenfalls Endkampfplatz bei der DM) mit der PB von 42,58m schon abgehackt, also durch regelmäßiges Training einen schönen Schritt in ihrer Leistungsentwicklung vollzogen. In Rostock spielten ihr jedoch wiedereinmal die Nerven einen Streich. Rebecca "stand einfach neben sich", brachte technisch 1000x richtig gemachte Dinge nicht zustande. Mit drei ungültigen Versuchen und der Erkenntnis, dass eine normale Leistung um die 40m für den Endkampf gerreicht hätten, musste Rebecca die Heimreise antreten. Abhacken, abschalten, im Herbst nochmal Spaß an den Facetten des Wurfs haben - aber auch draus lernen. Im Winter durch weiterhin fleißiges Arbeiten wieder Schritte nach vorne machen - irgendwann klappt es dann auch im richtigen Moment!
Seine letzte deutsche Jugendmeisterschaft bestritt in Rostock der in unserer TG groß gewordene Simon Lang. Simon, der letztes Jahr mit 70,67m die Vizemeisterschaft geholt hatte, holte sich nun mit 71,01m und damit über sieben Meter Vorsprung seinen vierten deutschen Meistertitel.