Dominik gewinnt Gold beim "Hammer-Krimi"
Sindelfingen - Während zahlreiche Nachwuchsathleten bei den deutschen Jugend-Hallen- und Winterwurfmeisterschaften im Indoorbereich des Sindelfingener Glaspalast hervorragende Bedingungen vorfanden, taten sich ihre Kollegen im Diskus-, Hammer- und Speerwurf vor den Toren der bekannten Leichtathletikhalle angesichts des unwirtlichen Dauerregens extrem schwer. So ging es in diesen Disziplinen in erster Linie um Titel, Medaillen und Platzierungen statt um neue Bestleistungen.
Auch Dominik Maaß aus der gemeinsamen Trainingsgruppe der Leichtathleten des UAC Kulmbach und der Rasenkraftsportler des TSV Stadtsteinach, der als augenblicklicher Ranglistenerster der B-jugendlichen Hammerwerfer (61,39 Meter) angereist war, mußte unter den extremen Bedingungen erst einmal richtig Nerven beweisen, bevor er die Goldmedaille in Empfang nehmen durfte. Der 16jährige Schützling von Martin Ständner begann mit einem ungültigem Versuch, währenddessen Marc Okun (TV Leichlingen/Leverkusen) mit 56,00 Meter die Führung übernahm. Im zweiten Versuch setzte sich Konstantin Steinfurth (LG Eppstein) mit 56,83 Meter an die Spitze des Feldes der 15 vorab qualifizierten Nachwuchs-Hammerwerfer. Dominik ließ es in diesem Durchgang ganz vorsichtig angehen um sich erst einmal die Endkampfteilnahme(die besten acht Werfer nach drei Versuchen) zu sichern. Mit 52,64 Metern (in dem Augenblick Platz sechs) gelang ihm das auch gerade so. Ein "spritziger, aggressiver Dominik Maaß" war dann im nächsten Versuch im Ring zu sehen, doch er rutschte in der vierten Drehung aus und knallte unsanft auf die schmierige Betonfläche. Zwischenzeitlich hatten sich Okun auf 56,76 Meter, Alexander Gleixner (LG Aschaffenburg) auf 57,41 Meter, Christian von der Gablentz (LG Hannover) auf 57,63 Meter und Steinfurth auf 57,95 Meter verbessert. Doch Dominik kämpfte, wollte auch im immer stärker werdenden Regen seiner Favoritenrolle gerecht werden und zeigen, welche Fortschritte er sich in den letzten Monaten auf dem Wurfplatz in Stadtsteinach erarbeitet hatte. Im fünften Versuch gelangen ihm dann endlich 59,77 Meter. Kein optimaler Versuch, aber kurzes Aufatmen denn die Führung im Wettbewerb und ein Vorsprung vor der Konkurrenz von knapp zwei Metern waren zunächst geschafft. Doch auch der Eppsteiner Konstantin Steinfurth steckte nicht auf und konterte postwendend mit 58,66 Meter. Die sechste, also letzte und entscheidende Runde stand an. Der Stadtsteinacher mußte vor Steinfurth antreten. Er setzte alles auf eine Karte, seine 5kg-schwere Stahlkugel flog weit, landete aber knapp außerhalb des Sektors. Jetzt hieß es abwarten. "Mucksmäuschenstill" wurde es, als Konstantin Steinfurth zum letzten Versuch des gesamten Wettbewerbs in den Ring stieg. Bange Sekunden der Ungewissheit bis das offizielle Ergebnis an der Anzeigetafel erschien. Steinfurth hatte sich erneut, diesmal auf die neue persönliche Bestmarke von 59,40 Meter, gesteigert und lag damit ganze 37 Zentimeter hinter Dominik Maaß. Der Kampf um den deutschen Meistertitel und die Medaillen war entschieden. Die Reihenfolge lautete Maaß (59,77 Meter), vor Steinfurth (59,40 Meter) und von der Gablentz (57,63 Meter).
Foto: Dominik Maaß und sein Trainer Martin Ständner freuen sich nach dem "Hammer-Krimi" von Sindelfingen über die Goldmedaille und einen weiteren deutschen Meistertitel der Marke „Made in Stanich“.