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 Quantensprung bei Merlin Hummel

Wiesau/Oberpfalz - "Leistungssteigerungen werden in der Winterzeit durch konsequentes Aufbautraining vorbereitet", ist eine alte Leichtathletik-Weisheit. Bei den bayerischen Winterwurf-Meisterschaften in Wiesau, wo die sogenannten "langen Würfe" (Diskus-, Hammer-, Speerwurf) zur Austragung kamen, testeten einige Werfer des UAC-Kulmbach bzw. des Werfer-Stützpunktes Kulmbach/Stadtsteinach nun ihre Fortschritte im Trainingsaufbau erstmals in diesem Jahr. Weniger die errungenen vier bayerischen Meistertitel sowie eine Silber- und eine Bronzemedaille durch seine Nachwuchsathleten erfreuten Stützpunkttrainer Martin Ständner, sondern die schon recht ordentliche Form nach vier Monaten weitgehend unspezifischen Trainings.

Allen voran machte das Küken im Team, der gerade 14Jahre alt gewordene Merlin Hummel auf sich aufmerksam. Weder der Übergang vom 3kg-schweren Wurfhammer auf das 4kg-schwere Gerät der A-Schülerklasse, das Merlin im vergangenen Jahr auf 43,99 Meter befördert hatte, noch eine Umstellung von drei auf vier Drehungen scheinen dem schnellen Nachwuchswerfer Probleme zu bereiten. In Wiesau ließ der junge Burghaiger seinen Hammer im zweiten von sechs Versuchen zunächst auf 52,84 Meter fliegen, ehe er im fünften Durchgang mit 54,06 Metern (Platz 1) nochmal zulegte und seine Vorjahresbestweite um mehr als 10 Meter übertraf.

Ordentlich verkaufte sich im Oberpfalzstädtchen auch Jannik Voß. Der 17jährige aus Unterschleißheim bei München stammende Nachwuchs-Kugelstoßer hat im Herbst in Bayreuth eine Ausbildung zum Physiotherapeuten begonnen und sich der Kulmbach-Stadtsteinacher Trainingsgruppe angeschlossen. Diesmal ging es mit dem Diskus zu Werke. Der 1,88Meter große und 110kg schwere Nachwuchsathlet beförderte die 1,75kg-schwere Scheibe im A-Jugendwettkampf gut vier Meter über seine bisherige Bestleistung und heimste mit 45,05 Metern den bayerischen Meistertitel ein.

Im gleichen Wettbewerb griff Hammerwerfer Dominik Maaß seit langer Zeit wieder einmal zum Diskus und wurde ebenfals mit persönlicher Bestweite (40,05 Meter) Dritter. Nach krankheitsbedingtem Trainingsrückstand lief es bei Dominik Maaß dann in seiner Spezialdisziplin, dem Hammerwerfen nicht ganz nach Wunsch. Der 18jährige schleuderte den 6kg-schweren Hammer auf 59,64 Meter und gewann damit jedoch sicher den bayerischen A-Jugendtitel in diesem Wettbewerb.

Ebenfals krank war vor dem Wiesauer Wettkampf die 16jährige Laetitia Burdich. Die grippegeschwächte Rugendorferin lieferte trotzdem einen soliden Wettkampf ab, schleuderte den 3kg-Hammer auf 47,08 Meter und holte damit die Silbermedaille in  der B-Jugendklasse.

Als hohe Favoritin war die aus Memmelsdorf bei Bamberg stammende Diskuswerferin Rebecca Zimmer angereist. Die 19Jährige, die seit letztem Oktober in Bayreuth Sport-Ökonomie studiert und somit seitdem allabendlich in Kulmbach oder Stadtsteinach zum Training kommen kann, zeigte trotz widriger Bedingungen schon eine gute Frühform. Mit 47,17 Meter gewann sie nicht nur mit zehn Meter Vorsprung die A-Jugendwertung sondern setzte sich auch zunächst einmal an die Spitzenposition der deutschen Jahresbestenliste ihrer Altersgruppe.