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UNI Bayreuth testet in Stadtsteinach

Stadtsteinach - Schwerstarbeit leisteten am vergangenen Wochenende zwölf Werfer und Nachwuchstalente des BLV-Stützpunktes Kulmbach-Stadtsteinach, indem die Werfer der Rasenkraftsportler des TSV Stadtsteinach und der Leichtathleten des UAC Kulmbach in einer Trainingsgruppe zusammengefasst sind.  Am von Metereologen als "heißesten Tag des Jahres" bezeichneten Samstag wurde vormittags das normale Training absolviert und nachmittags eine schon lange terminlich festgelegtes Testprogramm mit dem Lehrstuhl für Trainings- und Bewegungswissenschaft der UNI Bayreuth durchgeführt. Hintergrund der sportwissenschaftlichen Untersuchung sind Forschungsprojekte von Prof.Dr.Hohmann, der sich seit langem mit Talentkriterien beschäftigt. Hohmann ist z.B. auch Initiator des "Fuldaer Bewegungs- und Talentchecks", bei dem jährlich ca. 2000 Schüler des zweiten Grundschuljahrs im Landkreis Fulda auf ihre sportlichen und motorischen Grundfähigkeiten getestet werden. Am Ende bekommen Kinder und Eltern eine detaillierte Auswertung und Empfehlungen für welche Sportart besondere Eignung besteht und auch weniger talentierte Kinder bekommen Tipps und Anregungen. Die Vereine und Trainer der Region werden mit integriert und so landet manches Kind da, wo sein sportliches Potential besonders vorhanden ist. Inzwischen hat man das Fuldaer Modell in China in der Region um Shanghai kopiert. Für die Werfer in Stadtsteinach ging es bei dem Projekt aber nicht nur um allgemeine sportliche und motorische Tests. Die Aufgabe, die Prof. Hohmann seinen Studenten gegeben hatte, hieß: "Erstellen einer Testbatterie für die Talentsichtung junger Werfer". Einige der 15 Testübungen kam den Teilnehmern somit bekannt vor, da ähnliches im alltäglichen Training immer wieder einfließt. Schon während der Übungen kamen unter den angehenden Sportwissenschaftlern konstruktive Diskussionen und Bemerkungen auf wie z.B. "hast du das Mädchen balancieren gesehen" oder "schau mal, wie der Junge springt". Dass auch die jungen Talente der Wurfgruppe Kulmbach-Stadtsteinach Individuen sind, manches besonders gut können und manches weniger gut, wurde von den Studenten der UNI Bayreuth interessiert registriert. So sind die Werte vom 13jährigen Merlin Hummel, der im Hammerwurf derzeit eine enorme Entwicklung mit leichten, altersgerechten Geräten macht, in Schnelligkeitskeitstests nahezu genial aber im Bereich der koordinativen Kopplungsfähigkeit(zwei oder mehr unterschiedliche koordinative Dinge werden parallel durchgeführt) weniger gut. Dagegen bestach die 12jährige Michelle Konopacki, die im Leichtgewicht des Rasenkraftsports schon einen deutschen Rekord aufgestellt hat, in allen Bereichen mit guten Testergebnissen. Welche Testübung nun tatsächlich einen Aussagewert für die Entwicklungsprognose junger Nachwuchstalente hat, steht auf einem Blatt das die Bayreuther Sportwissenschaftler durch Untersuchungen wie in Stadtsteinach mit Hilfe von Praktikern erforschen wollen.

Kopfschütteln bei Petition gegen die Bundesjugendspiele                                                                                                                 Während die Talente in Stadtsteinach in der brütenden Hitze ihre Übungen absolvierten kam natürlich auch die Petition gegen die Bundesjugendspiele zur Sprache, die von den Studenten von Prof.Hohmann nur mit Kopfschütteln quittiert wird. "Natürlich verändert sich auch der Sport", meinte ein Student, "aber man muss bei all der Diskussion erstmal klarstellen, dass ein Jugendlicher nur Spaß an einer Sportart haben kann, wenn er persönliche Fortschritte erfährt. Das geht aber ausschließlich dadurch, indem man sich mit einzelnen Disziplinen, egal ob es sich um Wettkampf-, Hobby- oder Schulsport dreht, beschäftigt und eben fleißig trainiert. Aber genau das will man mit der Petition verbequemlichen und letztendlich abschaffen".

Foto: Der 11jährige Linus Liebenwald beim Cross-Speed-Sprungtest

 DSL